Das Keltische Horoskop
Die Kelten sind ein sehr altes Volk, welches lange Zeit über weite Teile Nordeuropas verteilt lebte. Mittlerweile gibt es nur noch kleine Minderheiten in Schottland, Irland und Wales. Doch blieben einige ihrer geheimnisvollen Riten und ihres Glaubens bis in die heutige Zeit erhalten.
Wobei gesagt werden muss, dass wenig überliefert wurde von diesem Volk. Deshalb ist nie ganz sicher, was von den ihnen zugeschrieben Traditionen tatsächlich von den Kelten entwickelt wurde. Ihnen wird unter anderem auch ein eigenes Horoskop zugesprochen, welches nicht mit Sternbildern, sondern mit 21 unterschiedlichen Baumarten arbeitet. Dadurch ergeben sich neue, interessante Deutungsmöglichkeiten.
Die Geschichte des keltischen Horoskop
Wie bereits erwähnt, ist nicht nachvollziehbar, ob das keltische Horoskop tatsächlich auf dieses Volk zurückgeht. Es gibt die Theorie, dass es letztendlich von der Journalistin Paule Delsol entwickelt wurde. Diese soll es in der französischen Zeitschrift Marie Claire vor etwa vierzig Jahren veröffentlicht haben.
Daher ist dieses Horoskop nicht ganz unumstritten. An anderer Stelle ist zu lesen, dass es auf den Roman Die weiße Göttin von Robert Graves zurückgeht. Wobei dort die Einteilung nicht ganz der heutigen entspricht und viele alte keltische Namen für Bäume und andere Sternzeichen verwendet werden.
Andererseits ist zu lesen, dass die Einteilung des keltischen Horoskop auf die Beziehung zu Bäumen dieses alten Volkes zurückgeht. Gerade die Druiden sprachen ihnen eine besondere Kraft zu. Jedem Baum wurden unterschiedliche Eigenschaften, medizinische und magische Mächte zugeordnet. Sie wurden als Wohnort der Götter angesehen, die Haine waren heilig. In einem Mythos wird berichtet, dass die Götter Menschen aus Bäumen schufen. Da die Bäume Grundbestandteil dieses Horoskops sind, wird es auch als Baumhoroskop bezeichnet.
Die Darstellung des keltischen Horoskops geht auf sogenannte Ogam-Zeichen zurück. Diese wurden in den ersten Jahrhunderten nach Christus von den Kelten als Schriftzeichen verwendet. Die Verwendung dieser Zeichen ist tatsächlich aus Quellen nachgewiesen und sie können von Historikern entziffert werden. Dadurch lassen sich einige dieser Ogame entziffern und somit auf das Horoskop übertragen. Einige von ihnen stehen für Bäume, wodurch sich wiederum das Baumhoroskop ergibt.
Diese Vielzahl der unterschiedlichen Theorien über die Herkunft des keltischen Horoskops zeigt vor allem, dass es zwar nicht nachweisbar ist, ob es in dieser Form tatsächlich von den Kelten angewendet wurde. Doch es scheint eine Faszination davon auszugehen, welches die Popularität stärkt. Darüber hinaus wird ihm auch ein gewisser Wahrheitsgehalt zugeschrieben bzw. eine hohe Trefferquote. Und bestimmte Symbole sowie der Bezug zu Bäumen, denen eine große Macht zugeschrieben wurde, verweist auf einen keltischen Ursprung.
Wie ist das keltische Horoskop aufgeteilt?
In diesem Horoskop wird das Jahr in einem Kreis wiedergegeben. Ihm zugeteilt sind 21 Baumarten, das Jahr wird in zwei Halbjahre eingeteilt. Dadurch kommen 17 Bäume zweimal im gesamten Jahr vor. Fünf der Bäume kommen im gesamten Jahr nur einmal vor. Bestimmten Daten wird ein bestimmter Baum zugeordnet, diesem wiederum werden Charaktereigenschaften zugeteilt. So ergeben sich für die Daten bestimmte Geburtsbäume, welche diejenigen beschützen, welche an dem Tag geboren wurden.
Folgende Bäume kommen im keltischen Horoskop zum Einsatz: Apfelbaum, Tanne (alternativ Eibe), Ulme, Zypresse, Pappel, Zürgelbaum (in älteren Versionen wurde hier fälschlicherweise die Zeder genannt), Kiefer, Weide, Linde, Eiche, Ölbaum, Haselstrauch, Eberesche, Ahorn, Nussbaum, Pappel, Kastanie, Esche, Hainbuche, Feigenbaum, Birke, Buche.
Wissenswertes über das keltische Horoskop
Die Einteilung der Bäume ist recht unregelmäßig und verläuft über mehrere aneinanderhängende Tage innerhalb einer Jahreshälfte. Lediglich Birke, Buche, Eiche und Ölbaum sind einem einzelnen Tag zugeordnet. Diese fallen auf Daten der Sonnenwenden und der Tag-Nacht-Gleiche. Diese werden in der Regel mit dem Wechsel der Jahreszeiten in Verbindung gebracht. Da sie zentrale Daten im keltischen Jahr darstellten, werden sie besonders hervorgehoben durch Bäume, die nur einmal im gesamten Horoskop genannt werden.
Im Übrigen gibt es im keltischen Glauben auch das Bild des Lebensbaumes, welcher den Namen Yggdrasil trägt. Er stellt eine Verbindung zwischen der irdischen Welt und der Welt der Götter dar. Die Kraft der Natur hat im keltischen Volk eine wichtige Bedeutung, der Lebensbaum steht für Stärke und Halt, die er den Menschen geben soll. Es wird mitunter davon ausgegangen, dass darauf das Konzept des Baumhoroskops zurückgeht, welches jedem Menschen, auf Grundlage seines Geburtsdatums, einen eigenen Lebensbaum zuschreibt.
Die Eigenschaften der einzelnen Bäume
Natürlich ist es wichtig, um das Konzept des keltischen Horoskops nachzuvollziehen, die Eigenschaften der einzelnen Bäume zu kennen. Daher sollen sie hier noch einmal, inklusive des jeweiligen Datum, genannt werden.
- Apfelbaum (23.12.-1.1. und 25.6.-4.7.) – Liebe und Unsterblichkeit
- Tanne (2.1.-11.1. und 5.7.-14.7.) – Würde und Geheimnis
- Ulme (21.1.-24.1. und 15.7.-25.7.) – Toleranz und Nächstenliebe
- Zypresse (25.1.-3.2. und 26.7.-4.8.) – Treue und Auferstehung
- Pappel (4.2.-8.2., 1.5.-14.5. und 5.8.-13.8.) – Wachstum und Ungewissheit
- Zürgelbaum (9.2.-18.2. und 14.8.-23.8.) – Zuversicht und Eigenwille
- Kiefer (19.2.-21.2. und 4.8.-2.9.) – Lebenskraft und Unsterblichkeit
- Weide (1.3.-10.3. und 3.9.-12.9.) – Melancholie und Flexibilität
- Linde (11.3.-20.3. und 13.9.-22.9.) – Recht und Frieden, ist der Götting Freya geweiht
- Eiche (21.3.) – Stärke und Kraft
- Olivenbaum (23.9.) – Tiefsinn und Weisheit
- Haselbaum (22.3.-31.3. und 24.9.-3.10.) – Freundlichkeit und Weisheit
- Eberesche (1.4.-10.4. und 4.10.-13.10.) – Feingefühl und Voraussicht
- Ahorn (11.4.-20.4. und 14.10.-23.10.) – Eigenwilligkeit und Ehrgeiz
- Nussbaum (21.4.-30.4. und 24.10.-11.11.) – Tiefsinn und Leidenschaft
- Kastanie (15.5.-24.5. und 12.11.-21.11.) – Redlichkeit und Voraussicht
- Esche (25.5.-3.6. und 22.11.-1.12.) – Unkonventionalität und Ehrgeiz
- Hainbuche (4.6.-13.6. und 2.12.-11.12.) – Aufrichtigkeit und Ästhetik
- Feigenbaum (14.6.-23.6. und 12.12.-21.12.) – Empfindsamkeit und Wärme
- Birke (24.6.) – Schöpfung und Aufbruch
- Buche (22.12.) – Kreativität und Erwartung
Viele der genannten Bäume hatten auch innerhalb des keltischen Glaubens eine wichtige Bedeutung. So wurde beispielsweise die Esche für die Herstellung von Zauberstäben verwendet, da sie als magisch galt. Aus den Zweigen des Haselbaums wiederum fertigten die Druiden Wünschelruten und die Linde war Freya geweiht, der Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit.
Den Bäumen sind die oben genannten Eigenschaften gemein. Diese werden den Menschen, die unter ihrem Schutz geboren sind, zugesprochen. Mitunter entstammen diese Eigenschaften den Beschaffenheiten der Bäume oder der Bedeutung, welche ihnen von den Kelten zugesprochen wurden. So sind die Zweige der Weide weich und biegsam und können für Flechtwerk verwendet werden. Dementsprechend sind Weide-Menschen flexibel, aber auch melancholisch, da der Baum durch seine tief hängende Krone etwas Schwermütiges an sich hat.
Hierdurch erhält das keltische Horoskop einen intuitiven Aspekt, der es leicht nachvollziehbar und dadurch noch faszinierender gestaltet.
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