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Sommersonnenwende – Der längste Tag im Jahr

Alljährlich findet im Zeitraum um den 21. Junis die Sommersonnenwende statt, auf der gesamten Nordhalbkugel der längste Tag des Jahres. Nach astronomischer Definition beginnt mit der Sonnenwende auf der Nordhalbkugel der Sommer, auf der Südhalbkugel der Winter.

Hingegen vieler Annahmen ist die Sonnenwende nicht immer genau am 21. Juli, sondern meist schon einige Tage früher. Die Sonnenwende findet an jedem Ort der Welt gleichzeitig statt, wodurch die Uhrzeiten aufgrund der Zeitverschiebungen an den unterschiedlichen Orten nicht identisch sind.

Eine Besonderheit des Tages der Sommersonnenwende ist, dass die Sonne im Norden der Erdkugel nicht untergeht. Je näher man dem Nordpol kommt, desto mehr Nächte gibt es, an denen die Sonne nicht versinkt. Auch aus astrologischer Sicht ist dieser Tag etwas ganz besonderes.

Mondgöttin Litha

Wenn die Sonne ihren höchsten Punkt am Horizont erreicht, dann wird in nordeuropäischen Ländern das Litha-Fest zelebriert. Dieses Fest ist nach der Göttin Litha benannt, die für Überfluss und Lebensfreude steht. Die Sonne entfaltet zu diesem Zeitpunkt die kraftvollsten Energien und bringt Fruchtbarkeit für die Natur. Im keltischen Jahreskreis gehört Litha zu den bedeutendsten Festen des Jahres. An vielen Orten finden große Feierlichkeiten statt.

Der Begriff Litha bedeutet Licht und die volle Entfaltung der Sonnenkraft wird gefeiert. Nach diesem magischen Tag werden die folgenden Tage wieder kürzer und die Nächte länger. Zu dem Litha-Fest werden Feuer entzündet um das Sonnenlicht zu symbolisieren und dieses zu Ehren.

Jungfern binden an diesem Tag einen Kranz aus neun verschiedenen Blumen und Kräutern. Die Kränze werden rückwärts an einen Baum geworfen. Jeder Wurf symbolisiert ein weiteres Jahr, das die Jungfer bis zu ihrer Hochzeit noch warten muss.

Weitere Rituale und Bräuche sind auch das Verstreuen von Asche auf den Feldern um eine gute Ernte zu erzielen, Liebespaare springen über die Feuer und werfen Blumen hinein, veraltete und unbrauchbare Gegenstände werden dem Feuer übergeben, Sonnenräder symbolisieren die ewige Drehung der Erde und den ewigen Kreislauf des Lebens.

Auch in Deutschland wird an einigen Orten das Litha-Fest jedes Jahr gefeiert. Unterschiedliche Gruppen finden sich zum Beispiel auf der Wackersberger Alm in Bad Tölz oder in der Nordeifel ein, um gemeinsam den Abend mit Spiel und Spaß zu verbringen. Es wird gegrillt und Fackeln werden entzündet.

Kraft und Lebensfreude, Wünsche und Dank

Die Zusammenkünfte der feiernden Menschen an diesem besonderen Tag setzen Energien und Kräfte frei, die durch die unbändige Beständigkeit der Sonne zu dieser Zeit noch gestärkt werden. Die Sonnenstrahlen wecken Lebensfreude, die Wärme spendet Kraft. Die Menschen können ihren größten Herzenswunsch dem Feuer übergeben und ihn gehen lassen.

Die Energien werden sich von nun an um den Wunsch kümmern. Um seine Dankbarkeit auszudrücken können dem Feuer kleine Opfer gebracht werden. Beliebt sind Kränze aus Blumen oder Kräutern, die mit Liebe hergestellt wurden. Auch ein Sprung über das Feuer vermittelt positive Gefühle und verhilft zu positiven Veränderungen.

Doch auch die Dankbarkeit ist sehr bedeutend. Menschen verspüren Dankbarkeit für das Licht und die Wärme der Sonne, für die Natur, die nur durch das Licht erstrahlt und wächst. Für das Leben aller Lebewesen, welches nur durch die Sonne ermöglicht wird. Durch das Feuer fühlt man die Verbundenheit zur Sonne.

Die magische Zeit der Feen und die Nacht der Liebenden

Der Tag an dem Sonne und Mond heiraten und der Schleier zwischen den Welten besonders dünn ist, leitet eine magische Zeit ein. Es heißt, dass Feen, Elfen, Naturgeister und Trolle zu dieser Zeit ihr Unwesen treiben und mit uns auf der Erde wandeln. Sie spielen Streiche und treiben wilden Schabernack.

Einem Brauch zufolge kann man die magischen Wesen mit Milch und Honig milde stimmen. Weinkraut in den Taschen schützt vor dem Zauber der Feen. Die Feuer, die zur Sonnenwende entzündet werden sollen die bösen Geister fern halten.

Zudem ist die Sommersonnenwende ein geeigneter Tag für Hochzeiten. Negative Energien werden abgelegt und das positive erreicht die Herzen der Menschen. Einem Brauch zu folge, stehen Ehen, die zur Sonnenwende geschlossen wurden, unter einem besonders guten Stern. Die Menschen sind erfüllt mit der Energie der Sonne. Wer diese Nacht in Einklang mit seinem Liebsten oder seiner Liebsten verbringt, wird mit einen besonders schönen und anmutigem Kind beschenkt.

Magische Kräuter

Johanniskraut: Diese Pflanze wird direkt mit der Sonnenwende in Verbindung gebracht. Wird das Kraut zur Sonnenwende geerntet, so enthält es die Kraft der Sonne und bringt Licht in die Seele und beruhigt die Nerven. Wer an diesem Tag auf das Johanniskraut tritt, der wird entführt in das Reich der Elfen. Wird die Pflanze aber über Türen und Eingängen aufgehängt so bietet sie Schutz vor den magischen Wesen.

Ringelblume: Die Ringelblume ist die Pflanze der unglücklich verliebten. Sie wird auch als Sonnenbraut bezeichnet. Streut ein Mädchen zur Sonnenwende die Ringelblume in die Fußspuren ihres Geliebten, so wird er der Legende nach zu ihr kommen.

Stein- und Eisenkraut: Eisenkraut gilt als heiliges Kraut und entfaltet zur Sonnenwende starke heilende Kräfte. Es dient auch zum Schutz vor allem Bösen und verhilft zu einer klaren Sicht auf die wichtigen Dinge im Leben. Ein Trank aus Eisenkraut hergestellt, lässt die Liebe neu aufblühen und sorgt für Leidenschaft. Schmiede benutzten dieses Kraut früher auch zum Härten von Gegenständen.



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