Der Mond im Tarot
Der Mond ist der Trabant der Erde und hat die Menschen schon immer fasziniert. In der Spiritualität, aber auch in Geschichten und Sagen werden dem Mond an sich sowie den unterschiedlichen Mondphasen verschiedene Bedeutungen zugeschrieben. Der Mond steht für das Geheimnisvolle und den Wandel. Er kann zudem eine Mahnung sein, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen.
Hell oder mystisch: Darstellungen der Mondkarte
Das Rider-Waite-Tarot zeigt die achtzehnte Karte der Großen Arkana als eine erstaunlich helle Landschaft. Der Mond dominiert das Bild und ist als strahlend gelbe Scheibe dargestellt, von der kleine Strahlen ausgehen. Goldene Funken fallen hinab auf die Erde. Innerhalb des Mondes ist das Profil eines femininen Gesichtes mit geschlossenen Augen zu sehen. In der Mitte der Karte befinden sich zwei Hundeartige Tiere, die zum Mond aufblicken. Dabei handelt es sich um einen Hund und einen Schakal. Zwischen ihnen windet sich ein schmaler Pfad über grüne Hügel und verschwindet in der Ferne in einem bläulichen Gebirge.
Auf zwei Hügeln vor den Bergen ist jeweils ein hoher weißer Turm abgebildet, der der Darstellung auf der Karte „Der Turm“ (XVI) ähnelt. Jeder Turm besitzt nur ein einziges Fenster dicht unter dem Dach und ansonsten keine Öffnungen. Vor den beiden Tieren ist das Ufer eines Gewässers zu sehen, das möglicherweise einen Teich, Fluss oder Bach darstellt. Aus dem Wasser kriecht ein Hummer hervor. Insgesamt ist diese Tarot-Karte des Rider-Waite-Tarots hell und farbenfroh gestaltet. Die dominanten Farben sind Gelb und Blau.
Der Mond: Unbewusstes, Täuschungen und kontinuierlicher Wandel
Das Tarot der neuen Hexen von Anna Franklin & Paul Mason zeigt hingegen eine mystische Landschaft in einem matten Blaugrau. Bei dem dargestellten Mond handelt es sich um einen Vollmond, der bleich am Himmel steht und eher naturalistisch dargestellt ist. Der Mond auf dieser Tarot Karte ist teilweise von Wolken bedeckt.
Am Himmel sind zudem rote Lichtreflexionen zu sehen. Der Mond scheint auf eine Felslandschaft, in deren Vordergrund drei große Steine stehen. Vier Fledermäuse schwirren durch die Nacht. Am Rand der Tarot-Karte befindet sich bei diesem Deck ein gemalter Rahmen, der an grauen Stein erinnert. Darauf sind zwei Schneeglöckchen und eine weiße Motte abgebildet.
Diese Symbole verweisen auf die geheimnisvolle Aura des Mondes. Der Mond wird oft als etwas Mystisches und Sinnliches wahrgenommen. Er erleuchtet die dunkle Nacht, ist jedoch unbeständig und wandelbar. Deshalb greifen auch andere Tarot-Decks auf eine düstere und geheimnisvolle Darstellung der Mondkarte zurück.
Der Mond in diversen Tarot-Decks
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Tarot-Darstellungen des Mondes
Assoziationen
Der Mond
Element:Wasser
Farbe:Purpur
Kräuter:Baldrian
Baum:Hasel
Geruch:Mimose
Öl:Zitronengras
Tiere:Krebs, Jäckel
Edelstein:Amethyst
Anatomie:Beine, Füße
Astrologie:Fische
Aufrechte Deutung:
Illusion, Angst, Unterbewusstsein, Intuition, Unruhe, Täuschung, Sehnsucht, Unsicherheit, Stille, Irrtum
Umgekehrte Deutung:
Unruhe, Täuschung, Heuchelei, Unbekanntes, Misstrauen, Irreführung, Dunkelheit, Schweigen, Unbeständigkeit
Das "Sun and Moon Tarot" von Vanessa Decort betont ebenfalls die mystische Ausstrahlung des Mondes und zeigt einen bleichen abnehmenden Mond vor einem dunkelblauen Hintergrund. Auf der Mondsichel sitzt eine Frau, deren Gesicht nicht zu erkennen ist. Darunter befindet sich eine Küste mit einem aufgewühlten Meer.
Gischt spritzt hoch und wirbelt einige Fische an die Oberfläche. Rechts und links ragen Klippen aus dem Wasser auf, auf denen jeweils ein rot-weiß gestreifter Leuchtturm steht. Vor dem linken Leuchtturm blickt ein schwarzer Wolf zum Mond hinauf, vor dem rechten Leuchtturm hockt in derselben Stellung ein weißer Wolf.
Im Unterschied dazu ist das Classic-Tarot wie das Rider-Waite-Tarot eher hell gestaltet. Während beim Rider-Waite-Tarot goldene Funken vom Himmel herabfallen, sind diese Bildelemente beim Classic-Tarot blau und können auch als Wassertropfen betrachtet werden, die von dem Hund und dem Schakal mit der Zunge aufgefangen werden. Ein weiterer Unterschied zwischen diesen beiden Decks besteht darin, dass der Mond auf der Classic-Karte eindeutig lächelt, wohingegen das Gesicht im Rider-Waite-Mond beinahe besorgt wirkt. Ansonsten ähnelt die Mondkarte des Classic-Tarots stark der im Rider-Waite-Tarot.
Welche Bedeutung hat die Mondkarte im Tarot?
Wegen seiner geheimnisvollen Ausstrahlung wird der Mond oft als Symbol für das Unbewusste betrachtet. Auch eine verwandte Deutung ist möglich: Die Nacht, in der der Mond scheint, repräsentiert das Unbewusste, wobei der Mond dabei helfen kann, die Dunkelheit zu ergründen. Das Unbewusste ist nicht direkt zugänglich und kann deshalb nicht durch bewusste Anstrengungen erforscht werden. Allerdings beeinflusst es maßgeblich Ihr Denken, Fühlen und Verhalten.
In diesem Zusammenhang wird deshalb oft auf die eigene Intuition verwiesen. Ahnungen, die Sie sich nicht genau erklären können, spielen in diesem Kontext ebenfalls eine Rolle. Dabei kann es sich um Vorahnungen handeln, die voraussichtliche Ereignisse und Erwartungen betreffen, aber auch Ahnungen darüber, was sich hinter einer Situation eigentlich verbirgt – denn der erste Eindruck kann täuschen.
Auch dafür steht der Mond im Tarot. Der Mond wandelt seine Gestalt und ist die meiste Zeit über nicht vollständig zu sehen. Wenn Sie in Ihrem ganzen Leben nur einen einzigen Blick auf den Mond werfen würden, könnten Sie deshalb zu dem Fehlschluss gelangen, er habe die Gestalt eines Halbkreises oder einer Sichel. Schon in dem Lied „Der Mond ist aufgegangen“ heißt es in einer der unbekannteren Strophen: „Er ist nur halb zu sehen / und ist doch rund und schön.“
Der Liedtext berichtet weiter, dies gelte auch für andere Dinge. Wenn eine Person etwas nicht versteht, belächelt sie es möglicherweise – ohne zu bemerken, dass ihr lediglich der Einblick fehlt, um die Situation richtig zu verstehen.
Aus diesem Grund kann die Mondkarte auch für allerhand Täuschungen und Illusionen stehen. Möglicherweise werden Sie getäuscht oder erliegen einem schlichten Irrtum. Ein solcher Irrtum wiederum kann dazu führen, dass Sie ein Problem nicht lösen können oder ein Risiko übersehen. Die Mondkarte des Tarots kann Ihnen als Anregung dienen, noch einmal gründlich über alle Facetten Ihrer Fragestellung und Ihrer Ausgangssituation nachzudenken.
Was haben Sie übersehen? Gibt es Aspekte, die Sie als unwichtig abgetan haben, die aber eventuell doch relevant sind? Welche alternativen Erklärungsmöglichkeiten gibt es, um die gegenwärtige Situation zu erklären? Wie können Sie sich mehr Informationen beschaffen?
Wenn Sie auf Ihrer bisherigen Gedankenbahn noch nicht die Lösung für ein Problem gefunden haben, kann es sinnvoll sein, diese Bahn zu verlassen. Ob Handeln oder Abwarten sinnvoll sind, hängt vom Einzelfall ab. Manchmal müssen Sie nur warten und beobachten, so wie Sie auch den Mond längere Zeit beobachten müssen, um alle seine Phasen zu sehen.
Der Mond in der umgekehrten Position
In der umgekehrten Deutung wird diese Tarot-Karte manchmal als Anregung verstanden, nach Selbsttäuschungen zu suchen. Möglicherweise sabotieren Sie sich selbst oder legen destruktive Verhaltensweisen an den Tag, die Ihnen selbst schaden.
Im Allgemeinen steht der Mond für den Wandel. Der Mond bleibt jedoch immer der Mond, auch wenn er sanft von einer Phase in die nächste übergeht. Diese Veränderung findet kontinuierlich statt und ist unausweichlich. Auch ein Problem oder eine Frage kann sich wandeln, doch sie bleibt im Wesentlichen bestehen, solange Sie noch keine Lösung gefunden haben.
Die Große Arkana (Rider Waite Tarot)
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Rider Waite Tarot - © Arthur Edward Waite
Tarot-Karten
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Große Arkana
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