Die Story von Edgar Cayce
Edgar Cayce lebte von 1877 bis 1945 in den USA und wurde als „schlafender Prophet“ bekannt. Er war zu Lebzeiten ein Medium, der Fragen zur Gesundheit, zur Reinkarnation, zur Existenz von Atlantis und zu religiösen Themen beantwortete. Den außergewöhnlichen Beinamen verdankt Cayce dem Umstand, dass er seine Vorhersagen immer dann äußerte, wenn er sich in Trance befand.
Edgar Cayce – Medium im Trance-Zustand
Edgar Cayce wurde im Jahr 1877 im US-Bundesstaat Kentucky geboren und entdeckte bereits als Jugendlicher seine seherischen Fähigkeiten. Er empfand sich weniger als Wahrsager, sondern viel mehr als Medium, das mit der Anderswelt in Kontakt treten konnte. Dazu versetzte sich Cayce in einen tranceähnlichen Zustand, was ihm den Beinamen „Schlafender Prophet“ einbrachte.
Die besondere Gabe nutzte er am Anfang zur Heilung von erkrankten Personen. Er wurde von Menschen aufgesucht, die ihm Namen, Geburtsdatum und Ort eines Erkrankten nannten. Nachdem er sich selbst in Trance versetzt hatte, stellte das Medium eine Diagnose und empfahl ein Heilmittel. Die Äußerungen notierte eine Vertrauensperson und übergab sie den Hilfesuchenden.
Bis zu seinem Tod im Jahr 1945 begab sich der Prophet bis zu 30.000 Mal in Trance. Die in diesem Zustand gemachten Äußerungen wurden als „Readings“ bezeichnet. Rund 14.000 derartiger Aufzeichnungen sind bis heute erhalten. Während der Trance war immer eine Gehilfin anwesend, die die Prophezeiungen notierte.
Der Prophet selbst gab stets an, sich im Trance-Zustand an nichts erinnern zu können. Die Informationen stammen nach seiner Aussage aus dem Unbewussten, das für seinen Verstand im Wachzustand nicht zugänglich sei. Während der Sitzungen war stets Cayces Frau Gertrude Evans anwesend.
Selbst nach seinem Tod genießt Edgar Cayce eine ungeheuer große Popularität. Weltweit gibt es 25 Edgar Cayce Zentren und in Viginia Beach wacht seit 1947 die Association for Research and Enlightenment Inc. über das Erbe des schlafenden Propheten.
Die Methode des Channeling
Der amerikanische Prophet nutzte die Methode des Channelings, um mit mystischen, nicht leibhaftigen Wesen in Kontakt zu treten. Bei dieser Methode fungierte Cayce als Medium, das im tranceähnlichen Zustand Botschaften aus der Anderswelt empfing. Durch das Medium werden beim Channeling die Informationen der Geistwesen verbreitet.
Persönliche Gedanken und Gefühle des Mediums rücken in den Hintergrund und werden von der Person nicht bewusst wahrgenommen. Menschen mit einer spirituellen Veranlagung und einer medialen Begabung behaupten auch heute, mit den Geistern von Verstorbenen oder Engelswesen kommunizieren zu können.
Prophezeiungen mit religiösem Hintergrund
Edgar Cayce war ein gläubiger Christ und sein Sprachstil während einer Sitzung hatte viel Ähnlichkeit mit den Formulierungen in biblischen Texten. Eine Reihe von Äußerungen, die er in Trance ausstieß, beschäftigte sich inhaltlich mit religiösen Fragen. So bezog er sich auf die Reinkarnation als ein Instrument Gottes.
Dabei war er der Überzeugung, dass Menschen niemals als Tiere wiedergeboren werden. Seiner Auffassung nach verbrachten die Seelen der Menschen viel Zeit auf anderen Planeten, um als Inkarnation auf der Erde aufzuerstehen. Aus diesem Grund spielt die Planetenkonstellation am Himmel zum Zeitpunkt der Geburt eine große Rolle.
Ganz im Sinne der spirituellen Lebensphilosophie „Neugeist“ traf Cayce eine Unterscheidung zwischen Jesus und Christus, wobei er Jesus als Seele charakterisierte und Christus als Zustand der Entwicklung beschrieb.
Cayce und der Atlantis-Mythos
Eine wichtige Rolle in den Weissagungen von Edgar Cayce spielte die versunkene Stadt Atlantis. Der Prophet betonte immer wieder, dass es sich bei Atlantis nicht um einen Mythos, sondern um eine real existierende Welt gehandelt hat. Er verglich Atlantis mit einem Kontinent, der vor 10 Millionen Jahren von Menschen mit fortschrittlicher Technik besiedelt wurde.
Die Gesellschaft auf diesem Kontinent war nach Auffassung von Cayes in eine „gute“ und eine „böse“ Fraktion aufgespalten. Im Lauf der Geschichte soll Atlantis dreimal zerstört worden sein. Die Katastrophe, von der der griechische Philosoph Platon im 4. Jahrhundert v. Chr. berichtete, soll sich auf eine der drei Zerstörungen beziehen.
Flüchtlinge, die dem Untergang entkommen konnten, sollen vor rund 10.500 Jahren die Iberische Halbinsel, die mexikanische Halbinsel Yukatan und die Ostküste der Vereinigten Staaten besiedelt haben.
Einen mystischen Charakter hat die Prophezeiung, dass es auf einer karibischen Insel einen blauen Stein geben soll, der seinen Ursprung in Atlantis hat. Dieser Stein soll laut Cayes über heilende Kräfte verfügen. Seltsamerweise wurde im Jahr 1974 in der Dominikanischen Republik meeresblauer Larimar als ebensolcher Atlantisstein entdeckt.
Das kobalthaltige Kristallgestein kommt, abgesehen von einem winzigen Vorkommen in Italien, an keinem anderen Ort der Welt vor. Aufgrund der Vorhersagen von Edgar Cayes trägt Larimar den Beinamen „Atlantisstein“.
Kontroverse Diskussionen um die Vorhersagen
Neben vielen Treffern lag Edgar Cayes mit einigen Prognosen deutlich daneben, was Kritiker zum Anlass nahmen, die Prophezeiungen des Mediums grundsätzlich infrage zu stellen. Zu den krassesten Fehlprognosen gehörte die Vorhersage, dass das Jahr 1933 ein gutes Jahr werden sollte. Wirtschaftlich war es das nicht einmal in den Vereinigten Staaten.
Politisch trat mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland das Gegenteil ein. Die Prognose, dass der Westen Amerikas aufbrechen und sich das Wasser der großen Seen in den Golfstrom ergießen würde, hat sich bis heute ebenfalls nicht erfüllt. Kritik hagelte es auch vonseiten konservativer Christen, da sowohl Katholiken als auch Protestanten die Idee der Reinkarnation ablehnen.
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